Kruder&Dorfmeister spielten die K&D-Sessions live mit einer kleinen Band in Heidelberg. Im Wesentlichen sind die Live-Elemente bestimmt durch Querflöte, ein bisschen Gitarre, Schlagzeug, Percussion, Bass und Keyboard.
Kruder&Dorfmeisters Sessions sind schon etwas Besonderes, weil sie irgendwo dazwischen sitzen. Clubmusik ohne Club, DJ-Music ohne DJ-Culture, Kiffermusik ohne Cannabis, Anspruch und Ernsthaftigkeit ohne Strenge, Easyness mit Schwere, Sentimentalität ohne Traurigkeit.
Allein schon die Auswahl der Stücke, die sie auf vollkommen eigenständige Weise veredelt haben, ist außergewöhnlich, Stücke, die alles andere als gängig waren.
Das Ganze ist ein einziger Veredelungsprozess, sie haben etwas Eigenes draus gemacht.
Dementsprechend merkwürdig war auch die Location und am Publikum konnte man erkennen, was die K&D-Sessions bewirken (können). Man sitzt gediegen auf nummerierten Plätzen und erfreut sich an der Entspanntheit und Qualität und Vielfältigkeit der Musik, die schon im Original eine starke Dunkelheit haben, vielleicht etwas ansprechen, was eher tief in einem verwurzelt ist, eigentlich echte Bassculture, die man niemals sitzend erlebt.
Nach und nach standen die Leute also auf, verteilten sich an den Wänden, bewegten sich erst langsam und dann immer ekstatischer wie auf einer HiFi-Voodoo-Session und am Ende strömten die Leute an die Bühne, was wie ein Aufstand wirkte. Das war ein toller Moment, weil die Menschen dem nachgingen, worum in der Musik geht: Bewegung und Nähe.
Distanziertes Sitzen passt einfach gar nicht. Das wirkte, als würde man auf eine Leinwand gucken. Das gibt die Musik nicht her, dafür ist sie nicht gemacht.
 
 
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