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Kinder des Nebels

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  • 31. August 2025
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Kinder des Nebels von Brandon Sanderson hat mir erstaunlich gut gefallen. Ich könnte auf den Geschmack kommen. Bisher gleicht meine Beschäftigung mit Fantasy ja eher noch einer Suche, bei der sich klärt, was ich eigentlich will.

Wenn ich Unlust verspüre, frage ich ChatGPT, das hilft ungemein. Der Punkt, der mich störte, war die Story und die Action. Langatmige Kampfgetümmelbeschreibungen finde ich unfassbar öde und überflüssig. Die Geschichte zielt linear auf einen Punkt und hat nur oberflächlich überraschende Wendungen.

Grob gesagt geht es um Unterdrückung und Befreiung.

Die Motive und Charaktere entwickeln ich nach und nach, und das finde ich wirklich hervorragend. Die Figuren haben mir sehr gefallen. So gut, dass ich die dreiteilige Reihe vielleicht weiterlesen werde.

Die Magie ist ausgefeilt und bringt eine interessante Ebene in die Geschichte, ähnlich Kräften und Gefühlen. Was Kampfeigenschaften angeht, bewegt sich die Gruppe von Figuren wie den Fantastic Four durch die Story, nur mit mehr Dynamik. Da ist mir allerdings zu viel Magie und Action im Spiel. Auf dem Boden der Tatsachen bewegen sich die gut gezeichneten Figuren für mich ausreichend interessant. Die Magie macht da nichts besser, nur vielleicht etwas interessanter.

Menschen und Dinge beeinflussen, das bringt einen netten Aspekt rein, aber das muss man für meinen Geschmack nicht übertreiben. Grundsätzlich bringt das eine naive, kindliche Fantasie mit hinein. Ich bewahre mir diese kindliche Sicht ganz gerne, aber das ist eben die Kunst, kindliche Vorstellung und Realität zu vereinen. Brandon Sanderson kann das ganz gut.

Vielleicht ist es genau dieser Aspekt des Naiven der Fantasy, der das Potential einer Peinlichkeit enthält, weshalb der Ton in manchen Büchern zwischen Lächerlichkeit oder Zynismus schwankt. Ich erwarte von einem Autor einen ernsthaften, souveränen Ton. Man darf nicht merken, dass er mit der Sache an sich hadert. Oder so tun als würde die Welt einen zwingen, lächerlich oder zynisch mit ihr umzugehen. Das entspricht nicht meiner Weltsicht.

Auch wenn die Dramaturgie der Story jetzt nicht so berauschend war, hat mir doch die Geschichte im Stil eines Imperialistischen Reiches mit Strukturen aus dem 19. Jahrhundert ganz gut gefallen.

Sogar Romantik ist sehr schön eingewoben. Vertrauen, Freundschaft und Liebe nehmen einen breiten Raum ein. Das ist eine Art von Romantik, die ich von Menschen mittlerweile sogar erwarte und nicht nur als Sahnehäubchen betrachte.