Als ich studiert habe, brachte man mir bei, dass das erste Wort „Mama“ für Kinder „Die Welt“ bedeutet (ob das jetzt Mama oder Dada oder Gaga ist, ist egal). Nicht Frau, nicht Mutter, nicht Erde oder Planet, sondern „alles“. Aus einer kleinen, individuellen Perspektive, aus biologischer Not auf die eigenen Bedürfnisse bedacht.

Wenn ich mir morgens die Nachrichten von Perplexity zusammenstellen lasse, dann hat sich an der Situation kaum etwas geändert. Ich habe nur im Laufe der Jahre meine Perspektiven geändert.

Meine Möglichkeiten zur Einflussnahme sind so gut wie nicht vorhanden. Grob gesagt ist mein Leben durch Lernen und Kunst geprägt, deshalb bin ich damals Kunst-, Deutsch- und Biologielehrer geworden. Das waren die drei Perspektiven, aus der ich die Welt betrachtete: Was sind wir biologisch, menschlich? Sprache und Denken sind ein wichtiges Werkzeug und Kunst ermöglicht uns, das Unaussprechliche, zu gestalten, weil Sprache nicht alles ist. Musik war immer nur rein privat und persönlich. Musik hat auf mein Denken und Fühlen eingewirkt, aber ich habe nie Musik benutzt, um auf andere einzuwirken. Musik hören ist in erster Linie Privatsache. Es war also Zufall, ob ich zum Beispiel einen anderen Prince-Fan kannte oder nicht. Das Gemeinsame ist für mich nur auf Konzerten von Bedeutung.

Deutsch, Biologie und Kunst. Das hat sich nie geändert. Selbstverständlich nicht, das habe ich aus gutem Grund gewählt. Es hätte höchstens noch allgemein „Sprachen“ sein können.

Wenn ich die Nachrichten lese, haben Deutsch, Biogie und Kunst keine Bedeutung. Es sind nicht die Persepktiven, aus denen ich die Situation beschreiben würde. Die momentane Weltlage ist so, dass Klima, Macht und Geld die Situation der Welt bestimmen. Das war schon immer so, aber sie haben sich verändert und zwar so, dass die Art der Krisen anders bedrohlich ist als früher.

Meine Einflussmöglichkeiten waren immer nur auf das Private, Persönliche, Lokale beschränkt. Wie eigentlich bei so gut wie allen Menschen, die ich kenne, weil ich höchsten mit Menschen aus der Bildungsbürgerschicht zu tun habe. Das liegt an meiner eigenen Herkunft (Bildungsbürger waren nur nachbarlich, aber vorbildlich).

Mit den Nachrichten aus der Welt in den Alltag gehen, fällt mir manchmal wirklich schwer. Mein geringer Einfluss und Radius wirkt so profan und lächerlich gegenüber dem, was passiert. Ich bin dann immer ganz froh, wenn ich rausgehe und die Welt sich nicht verändert hat. Meine Welt. Immer noch das kindliche Alles, das tatsächlich vor mir liegt und greifbar ist und begreifbar.

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