Die Ausformulierung der Schulnoten habe ich nie verstanden, die Bedeutung der Wörter verstand ich schon, aber ich habe nie verstanden, wie diese Grundlage für ein Bewertungssystem sein können. Die Formulierung von Qualität kann nur über die genaue Bezeichnung der Qualitätsmerkmale stattfinden. Ein Auto kann nicht gut sein, aber ein Auto kann schnell sein und wenn es 180 Stundenkilometer fahren kann, haben wir einen vergleichbaren Maßstab.
Das ist Schulen auch klar und sie haben bereits unterscheidliche Bewertungsysteme in der Praxis entwickelt, aber die Ausformulierung der Schulnoten gilt noch heute und jedes Land formuliert sie unter dem Punkt „Leistungsnoten“ aus. Ich kenne kein Land, das dieses alte System nicht übernommen hat.
Meine Gedanken, wenn ich benoten muss, klingen so:
ungenügend
Ungenügend verstehe ich, das passt. 6, setzen, es genügt einfach nicht.
mangelhaft
O.K., Mängel und Fehler haben und machen wir alle, das gehört dazu, bereits eine Lücke macht eine Sache mangelhaft. Man muss schon sehr genau definieren, was jemand alles können muss, um ein lückenloses Ergebnis zu erzielen, sonst ist seine Leistung immer mangelhaft. Ohne genaue Definition sind wir alle 5. Wortwörtlich ist die 5 die Durchschnittsnote.
ausreichend
Perfekt. Ich wäre froh, wenn alles ausreichend wäre.
befriedigend
Wie, bitte?! Was hat „Befriedigung“ in einem Notensystem verloren? „Deine Arbeit befriedigt“, … das geht so nicht.
gut
„Gut“ ist die kleine Schwester von „nett“, und ich meine das gar nicht abwertend. Ich wünsche mir viel mehr nette Menschen und Sachen, aber „gut“ ist persönliche Einschätzung, die mit Pi-mal-Daumen rechnet. Eine gefühlsbetonte Aussage: Du bist gut, Deine Arbeit ist gut. Für die Formulierung einer Leistung viel zu ungenau.
sehr gut
Wie niedlich. Da ist einem nichts mehr eingefallen und hat ein „sehr“ davor gesetzt. „Herausragend“ war wohl gemeint.
Ich bin für eine Reform des Benotungssystems.