Einhundertzwanzig Redaktionsmitarbeitern der _Westfälischen Rundschau_ wurde laut Wikipedia am 15. Januar gekündigt ([1](http://de.wikipedia.org/wiki/Westf%C3%A4lische_Rundschau) [2](http://www.taz.de/Abo-Einbruch-bei-Zeitungsgruppe-WAZ/Kommentare/!c39377/) [3](http://kress.de/tagesdienst/detail/beitrag/119612-120-redakteure-und-redaktionsmitarbeiter-betroffen-aus-fuer-die-redaktion-der-westfaelischen-rundschau.html)).Eine davon ist die Journalistin Angelika Beuter, die seit 1987 beim WAZ-Konzern war. Seit ihrer Kündigung bloggt sie. Täglich landet per RSS ein Blogeintrag von ihr in meinem Postfach und ich freue mich jedes Mal. Nun ist der Anlass natürlich kein Grund zur Freude, ich freue mich vielmehr über ihre Art und Weise, das Geschehen zu beschreiben. Ich habe selten so eine klare, ehrliche, runde Sprache gelesen: [absprung.wordpress.com](https://absprung.wordpress.com/)Ich habe mehrfach versucht, Zeitungen kontinuierlich zu lesen und es dann doch aufgegeben, weil ich zu oft das Gefühl hatte, Zeit zu vergeuden oder mich zu ärgern. Zu oft im Verhältnis zu den Artikeln, die mir etwas gebracht haben an Information oder Wissen oder Freude. Ich würde sogar die Zeitung abonnieren, die mir nur dann Artikel ans Kindle sendet, wenn es tatsächlich etwas zu berichten gibt. Ich würde dafür zahlen, nichts zu lesen. Ernsthaft.Ich habe mir einmal die Rhein-Neckar-Zeitung gekauft – das ist die Zeitung der Region hier. Vieles, über das berichtet wurde, fand ich belanglos, zum Beispiel über das Wetter auf der Titelseite mit großem Bild, ich brauche keine Zeitung, in der ich lesen kann, wie das Wetter gestern war, und wenn es interessant wurde, fehlte mir die klare Information – frei von Meinung. Meinungen gehören auf eine Meinungsseite und die Meinungen der Leser auf die Leserbriefseite. Dafür eignet sich das Netz hervorragend. Vielleicht wäre das sogar ein interessantes Modell für mich: Nachrichten als Abo, der Rest an Meinungen kostenlos ins Netz.Ich weiß nicht, ob ich die Westfälische Rundschau gerne gelesen hätte, aber ich lese das Blog von Angelika Beuter sehr gerne.
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