Ich wusste nicht, worum es in Heretic geht, ich wusste nur, dass Hugh Grant seine erste Rolle als Bösewicht hat. Ich wollte auch nichts vorher wissen, weil das mir die Spannung verdirbt.

Ich mag alle Horror-Filme, die irgendwas mit Glauben oder Religion zu tun haben. Wobei es natürlich einen Unterschied macht, ob man bloß eine Gruselnonne durch den Film schickt oder ob es wirklich inhaltliche Bezüge gibt, wie im Exorzisten, in Seven, in Stigmata oder hier in Heretic.

Als überzeugte Atheistin hat der Frau an meiner Seite der Film gut gefallen. Sie hat ihn aber nicht zu Ende gesehen. Ich habe ihr den Rest erzählt. Ich als Agnostiker, Freigeist und Freizeit-Mystiker fand das Ende voll schön. Die Stelle mit dem Beten fand ich entzückend, das hat alles wettgemacht. Die letzten Minuten sind wirklich gut.

Was den Film sehenswert macht, sind die Schauspieler Hugh Grant, Sophie Thatcher, Chloe East. Wenn man ihn als Kammerspiel nimmt, ist er ganz ordentlich, als Horrorfilm ist er schwach, aber als ambivalenten Film über Glauben und Religion fand ich ihn ziemlich gut. Es gibt genug Gründe, ihn zu mögen.

Ich denke, es ging den Autoren gar nicht darum, einen Horrorfilm zu drehen, sondern um den zugrunde liegenden Gruselfaktor von Religionen und die Ambivalenz des Glaubens.



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